Wandern

in den
Elbweindörfern
 

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Diesbar-Seußlitz - Löbsal - Zadel - Karpfenschänke
    (Teilstrecke des Sächsischen Weinwanderweges)


Geschichts- und Weinlehrpfad Diesbar-Seußlitz
Große Route: 2,5 Stunden / 7 km; kurze Route: 1,5 Stunden

Für Wanderer und Weingenießer: Bus- und Fährverbindung der VGM

Station 1: " Zum Roß"
und 4: "Böser Bruder"
Wir begrüßen Sie in den Elbweindörfern Diesbar-Seußlitz, Nieschütz, Löbsal und Golk. Die geschriebene Geschichte reicht nahezu 1000 Jahre zurück. Archäologische Funde beweisen die Siedlung 2000 v.u.Z. Die Weinbaugeschichte reicht ca. 800 Jahre zurück.
Station 2:
"Lehmanns Weinstuben"
Diesbar wird 1272 erstmals als Divesvere erwähnt. Der Name rührt wohl vom Elbübergang, der Rauhen Furt, gegenüber dem Göhrisch her. Diesbar ist seit altersher Weinbauort. Ende des 19. Jahrhunderts begann sich in Diesbar und Nieschütz durch Leipziger Bürger die Sommerfrische zu entwickeln.
Station 3:
"Merkers Weinstuben"
Der Steilabfall (65 m über der Elbe) wird "Böser Bruder" genannt. Er besteht aus Syenit und gehört zum Meißner Granitmassiv. Die Sage berichtet, zwei Brüder hätten ein Mädchen geliebt. der Verschmähte habe sich aus Verzweiflung den Felsen hinabgestürzt. Der Weinbau ist in Diesbar und Seußlitz seit 1275 urkundlich nachweisbar.
Station 5:
Barmanns Weinberg
Im Bahrmannschen Weinberg wurden 1908 die ersten Pfropfreben in Sachsen gepflanzt. Die Veredlung auf reblausfeste Unterlagen wurde notwendig, da die europäischen Kultursorten wurzelreblausanfällig sind. Heute wird im Elbtal auf ca. 300 ha Weinbau mit Pfropfreben betrieben. davon entfallen 65 ha auf die Elbweindörfer.
Station 6:
Parkeingang
Im Jahre 1205 wird Ottone nobili dicto de Suselitz (Otto Edler genannt von Seußlitz) als Zeuge der Stiftung des Klosters St. Afra in Meißen genannt, von 1256 bis 1266 residiert der Markgraf von Meißen, Heinrich der Erlauchte (1215-1288) in Seußlitz. Auf Wunsch seiner Frau wird Seußlitz1268 zum Klarissinenkloster bestimmt, das bis 1561 besteht. In einem Verzeichnis des Klosters taucht erstmalig 1513 "Stadt Seußlitz" auf. 1545 kauft das Kloster der herzogliche Kanzler Dr. Simon Pistorius. 1722 erwirbt es der Kanzler Graf Heinrich von Bünau, der Schloß, Kirche und Park (1722-1733) in der heutigen Form umbauen und umgestalten ließ. Sein Architekt ist der Erbauer der Dresdner Frauenkirche, George Bähr (1666-1738). Schloß und Kirche stehen auf den Grundmauern des Klosters.
Station 7:
Schloßplatz
Das barocke Schloß blieb uns in der ursprünglichen Form erhalten. 1799 ist der Leipziger Kaufmann Johann Christian Clauß Eigentümer. Von 1880-1928 sind die Leipziger Kauflaeute Julius Harck und Dr. Fritz Harck Besitzer. Von 1928 an ist das Willi Böttger, Fabrikbesitzer aus Hohenstein-Ernstthal. 1945 wird es Feierabendheim des ausgebombten Dresdner Maternihospitals. Der Schloßberg (früher Kirchberg)
Station 8:
Kirche
Die Kirche in heutiger Gestalt wurde 1726-1729 vom Ratszimmermeister George Bähr aus der Klosterkirche um-und ausgebaut. In den Giebeln verraten gotische Spitzbögen die klösterliche Herkunft. Auf dem alten Friedhof sind Grabdenkmale des 13. - 18. Jahrhunderts künstlerisch bemerkenswert.
Station 9:
Forststraße
Im Anschluß an den Schloßpark beginnt das 110 ha große Naturschutzgebiet "Seußlitzer Grund". Der Boden besteht fast ausschließlich aus Löß. Geologisch gehört es zum Meißner Syenit-Granitmassiv. Die Jahresdurchschnittstemperatur beträgt 9° C, jährlich fallen 590 mm Niederschlag. Der Juli ist mit 18° der wärmste, der Februar mit - 0,2° C der kälteste Monat. Das Klima ist kontinental geprägt.
Station 10:
Rebanlagen Heinrichsburg
In den Elbweindörfern werden die Rebsorten Müller-Thurgau, Weißer Burgunder, Traminer, Riesling, Ruländer und andere gepflanzt. Hauptsorte ist Müller-Thurgau. Von der Pflanzung bis zur ersten Ernte vergehen drei Jahre. Unsere Erträge sind durch Winter- und Spätfröste niedrigerer und unsicherer als in den großen westlichen Anbaugebieten. Der Austrieb beginnt Anfang Mai, der Okober ist Lesemonat.
Station 11:
Goldkuppe
Sie befinden sich am Fuße der Goldkuppe, der größten bronzezeitlichen Wallanlage Sachsens. Sie diente als Schutz-und Fluchtburg. Auf der anderen Elbseite, auf dem Göhrisch und gegenüber auf dem Burgberg bei Löbsal befinden sich kleinere Wohn-und Schutzburgen. Sie dienten der Sicherung der Rauhen Furt, dem Elbübergang am Gohrisch.
Station 12:
Weinbaudoppelhaus
Das Wohnstalldoppelhaus ist das frühere herrschaftliche Winzerhaus. Es ist ein Denkmal der bäuerlichen Volksbauweise. Es ist wahrscheinlich 1742 gebaut worden. Das kleine Seitental heißt heute Brummochsenloch.
Station 13:
Rodeberg
Der Rodeberg ist mit der Rebsorte "Ruländer" bepflanzt. Je Hektar werden, je nach Erziehungsart, 500 - 2000 Arbeitskräftestunden benötigt.
Station 14:
Radewitz
Die Traubenlese beginnt Ende September und dauert bis Anfang November. Die Qualität wird nach Grad Oechsle gemessen. Das ist im wesentlichen vom Zuckergehalt abhängig. Jede Sorte hat "ihren Zuckergehalt", vollreifer Müller-Thurgau hat 70 Oechsle, vollreifer Traminer 90 Oechsle. Durch Ausleseverfahren kann die Qualität gesteigert werden. Von der Lese bis zur Kelterung sollen nur wenige Stunden vergehen.
Station 15:
Löbsal
Die Sächsischen Weine sind frisch, blumig, nicht zu alkoholreich (9 -11 Alk.), harmonisch in der Säure und trocken ausgebaut. Sie sollten jung getrunken werden.

 

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